Wagner-Orte: Der Schatz von Ermlitz

Wagnerianer sind gern zu Gast im KulturGut. Apels Sommersitz war und ist besonders in dieser Jahreszeit eine Ausflugsempfehlung

von Marianne H.-Stars

Das Kulturgut Ermlitz, unweit von Leipzig nahe Schkeuditz gelegen, kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken. Zwei Namen sind es vor allem, die den Ort bekannt machten: Guido Theodor Apel (1811-1867) und Richard Wagner (1813-1883), beide in Leipzig gebürtig. Beide drückten von 1828 bis 1830 in der Alten Nikolaischule Leipzig die Schulbank und wurden Freunde.

Auf dem Apelschen Sommersitz in Ermlitz müssen sich die Jugendfreunde besonders frei und froh gefühlt haben, heckten so manchen Streich aus, widmeten sich aber auch der Dichtkunst und Musik. Davon zeugen Dokumente im kleinen Museum im oberen Stockwerk. So vertonte Wagner während der Sommerfrische in den 1830er Jahren auf dem Gut Ermlitz ein Gedicht seines Freundes Theodor und schrieb die Bühnenmusik zu dessen Drama „Columbus“.

Dieses Glücksgefühl von damals ist auch heute noch zu spüren, ob bei einem privaten Besuch des KulturHofs oder beim Sommerfest des Richard-Wagner-Verbandes in den Räumen des ehemaligen Rittergutes samt Klavierkonzert und bei einer Kaffeetafel unter dem ausladenden Kastanienbaum, unter dem schon Apel und Wagner saßen.

Dort in der weitläufigen Parkanlage lässt es sich wirklich und wahrhaftig wohl ergehn. Wie musste das erst recht bei dem jungen Richard gewirkt haben, der ja ständig klamm bei Kasse war. So nahm er dankbar jede Einladung seines Freundes Theodor nach Ermlitz an. Die sommerliche Leichtigkeit wirkt bis heute nach, bei diesem oder jenem sogar beflügelnd.  

Wer sich dieses Vergnügen auch gönnen möchte, der melde sich bei der Hausherrin Gabriela Mackenthun unter kultur_gut_ermlitz@web.de

Weitere Infos unter www.kultur-gut-ermlitz.de