Wiederaufnahme mit Karine Babajanyan in der Titelpartie Leidenschaftlich, ergreifend ohne falsche Süße und mit einer atemberaubenden visuellen Präsentation im Cinemaskope-Breitwand-Format erweckt die „Madam Butterfly“-Inszenierung von Aron Stiehl heute einen gesellschaftlich wacheren Eindruck denn je. Musikalisch erreicht die Wiederaufnahme am Sonntagabend nicht die musikalische Durchsichtigkeit, die im März 2015 die Hörer in den Bann schlugen. Von Moritz Jähnig Giacomo Puccinis Oper ...
mehr lesen »Leipzig: Durchhalten als Wäschenummer
„Letzte Station Torgau“ gibt dem Grauen Raum Etwa zwei Stunden lang schildern sechs Schauspieler und Schauspielerinnen ohne jede Emotionalisierung in Stimme und Geste Schikanen, die jeder besser für undenkbar hielte. Und die doch so real existierten und existieren. Nicht nur in Torgau, damals im Unrechtsstaat. Von Moritz Jähnig Die Szene in Leipzigs Kammerspielbühne „Diskothek“ ist spartanisch gestaltet: Ihr Boden ist ...
mehr lesen »Ehrenmitgliedschaft entzogen
Entscheidung am Staatsschauspiel Dresden Die Geschäftsführung des Staatsschauspiel Dresden ist Mitte Februar 2023 durch den Wikipedia-Autor Thomas Koschütz auf einen Artikel aufmerksam gemacht worden, der nahelegt, dass Reinhold Bauer im Jahr 1934 „unter Zustimmung des Ministeriums und des Verwaltungsrates“ (Dresdner Nachrichten 02.12.1934) „Ehrenmitglied der Sächsischen Staatstheater“ geworden ist, weil Bauer Initiator der NSDAP-Theaterfachgruppe in Dresden war, die 1933 u. a. ...
mehr lesen »Leipzig: Eine ästhetische Wonne
„Fusion“ – Balletturaufführung von Mario Schröder – Musik Harry Yeff und Gadi Zoller. Am Schluss Standing Ovation und Jubel ohne Ende. Und doch macht dieser Schluss des Ballettabends „Fusion“ nicht froh. Sieht so die schöne neue Welt der Zukunft aus? Von Moritz Jähnig Mario Schröder, der Ballettdirektor des Leipziger Compagnie, ist bekannt für seine experimentellen Ansätze. Er kombiniert traditionelle ...
mehr lesen »Leipzig: “I’m a creator, I’m a destroyer“
Späte Wiederaufnahme von Claudia Bauers “Meister und Margarita”-Inszenierung Das Schauspiel Leipzig weiß wirkliche Überraschungen aus der Schulblade zu zaubern! So ist jetzt nach einer Wiederaufnahme „Der Meister und Margarita“ nach dem Roman von Michael Bulgakow erlebbar. Von Moritz Jähnig I’m a creator, I’m a destroyer“ – der erste vom live-Duo gesungene Satz wird in den folgenden fast zweieinhalb Stunden inhaltlich ...
mehr lesen »Wechsel nach Kopenhagen
Leipziger Musikdirektor Christoph Gedschold ab 2024 Chef der Copenhagen Phil Christoph Gedschold, der Musikdirektor der Oper Leipzig, wechselt zur übernächsten Saison 2024/25 als Chefdirigent an die Copenhagen Phil. Das gaben das dänische Orchester und sein Musikdirektor Peter Lodahl heute am 22. Mai 23 in Kopenhagen bekannt. Gedschold wird bereits in diesem Sommer im Tivoli dirigeren und zwei Konzerte der kommenden ...
mehr lesen »Leipzig: Die mörderische Enge
Erste Inszenierung von Brittens „Peter Grimes“ am Opernhaus Nach „Don Giovanni“ (Matthias Foremny/Katharina Thoma) im Januar, „Giulio Cesare in Egitto“ (Rubén Dubrovsky/Damiano Michieletto) im April ist „Peter Grimes“ (Christoph Gedschold/Kay Link) die dritte gelungene und so stürmisch wie lange nicht erlebt bejubelte Premiere der unter das thematische Motto Außenseiter gestellten Spielzeit im Opernhaus Leipzig. Von Moritz Jähnig Brenden Gunnell als ...
mehr lesen »Ehrung für Stefano Giannetti
Dessaus Ballettdirektor für künstlerisches Schaffen ausgezeichnet Am 25. März 2023 wurde Stefano Giannetti im Rahmen einer feierlichen Gala im Teatro Comunale Carlo Gesualdo in Avellino (Italien) für sein künstlerisches Schaffen mit dem „Premio Internazionale Gesualdo Danza“ ausgezeichnet. Stefano Giannetti ist seit der Spielzeit 2019/20 Ballettdirektor und Chefchoreograf am Anhaltischen Theater. Er studierte Tanz an der Accademia Nazionale di Danza in ...
mehr lesen »Blumen und Bücher
Roter Mohn schmückt neue Titel Welch eine schöne Überraschung, die mir auf der Leipziger Buchmesse am Doppelstand eudora/Tauchaer Verlag von Dr. Ralf C. Müller widerfuhr. Dieser Rausch von Blumenstrauß, dieser riesengroße rote Gartenmohn. Der wollte sogleich in ein Stillleben gebracht werden, in ein Stillleben mit Büchern, und zwar mit druckfrischen Titeln aus dem Tauchaer Verlag; mit Nietzsche, Ringelnatz und Novalis ...
mehr lesen »Annaberg-Buchholz: Die Unverwüstlichen mit der Kühltruhe
Johann Strauß‘ Operette „Die Fledermaus“ inszeniert von Andreas Rosar Intendant Moritz Gogg war gut beraten, angesichts des derzeitigen Weltgeschehens mit der unverwüstlichen „Fledermaus“ von Johann Strauß kurzfristig seinen eigentlich angedachten Spielplan am Annaberger Winterstein-Theater durch ein Werk mit Entspannungs- und Frohseineffekten aufzulockern. In seinen Begrüßungsworten am Premierenabend brachte er die Hoffnung zum Ausdruck, dass dieses Konzept aufgeht und die „Fledermaus“ ...
mehr lesen »