Opern-Uraufführung nach Joseph Roth am Landestheater Niederbayern Das Schaffen des mit Metropolen wie Wien und Frankfurt als Journalist und Paris als tragisch endendem Autor verbundenen Joseph Roth erfährt am Landestheater Niederbayern, besondere Aufmerksamkeit. In Passau kam eine dramatisierte Fassung seines Romans „Hiob“ zur Opernpremiere und nun erklingt seine frühe, traurig machende Erzählung „April“. Dafür nachdrücklich starker Beifall Von Roland H. ...
mehr lesen »Category Archives: Theater/Musik
Leipzig: „Giselle“ im Wutraum
Chefchoreograf Mario Schröder setzt auch in der Abschiedsinszenierung sein ästhetisches crossover-Konzept an Adolph Adams romantischen Ballettklassiker fort Wer als Zuschauer Ballett erleben will und dabei an ein Tanzstück mit Handlung denkt, vielleicht sogar Spitzentanz erwartet, Palucca-Schule, Uwe Scholz oder so – um vom großen, dem „Bolschoi“, gar nicht erst zu reden – liegt hier definitiv falsch. Mario Schröder ist dekonstruktiv ...
mehr lesen »Liège: Vorsätzlich rätselhaft
„Pelléas et Mélisande“ an der Königlich-Wallonischen Oper zu Liège Ein Hochfest für die Freunde des Symbolismus an der Opéra Royal Wallonie-Liège. Claude Debussys berauschende Oper „Pelléas et Mélisande“ erklang innerhalb eines optisch üppigen Rahmens. Von Roland H. Dippel Wie bebildert man Maurice Maeterlincks aphoristisch-antidramatisches Fragespiel, das Claude Debussy zu seiner einzigen vollendeten Oper inspirierte und damit 1902 an der Opéra-comique ein ...
mehr lesen »Naumburg: Spekulatives Schreiten
Theaterspaziergang im Naumburger Dom auf den Spuren von Jesus Christus Das kleinste Stadttheater Deutschlands hat über sein wirklich breites Spielplanangebot hinaus auch Erfahrungen mit großen Musiktheaterproduktionen im Naumburger Dom. 2019 erlebten wir zu Hochzeiten der #mytoo-Debatte Händels Oratorium „Susanna“. Jetzt nimmt das Ensemble sein Publikum beim 6. Theaterspaziergang an die Hand und führt es „Auf den Spuren von Jesus Christus“ ...
mehr lesen »Leipzig: Freundschaft ausgeschlossen
„Die Bridgetower-Sonate“ von Amanda Wilkin am Schauspiel Leipzig uraufgeführt Amanda Wilkins Theatertext erzählt ein Stück europäische Musikgeschichte neu als vielschichtigen, zeitlosen Konflikt. In Leipzig machen ihn fünf Darstellerinnen und Darsteller zu einem Abend großer Schauspielkunst, der innerlich aufregt. Von Moritz Jähnig Zum Mythos um den Musiktitanen Ludwig van Beethoven gehört nicht nur sein tragisches Erkranken mit Gehörverlust, sondern auch die ...
mehr lesen »Leipzig: Wahlkampf in Blau
Grandios! Die MuKo feiert Albert, den Schuster Hans und sich selbst* Auch mit dieser Neuinszenierung beweist die Musikalische Komödie Leipzig wieder Mut und zeigt ihr Gespür für Stücke mit gesellschaftsrelevantem Anspruch. Von Henner Kotte Da rollt was auf uns zu: Die Debatten um politische Führungsqualitäten haben längst begonnen. So nimmt es nicht Wunder, dass sich die Kunstwelt ihr Verslein darauf ...
mehr lesen »Zürich: Musiktheater in der Experimentalzone
Roman Haubenstock-Ramatis „Amerika“ inszeniert von Sebastian Baumgarten Der 100. Geburtstag von Franz Kafka in diesem Jahr evoziert eine Fülle von Publikationen über den Schriftsteller und Aufführungen seiner für die Bühne adaptierten Werke. Die Oper „Amerika“ von Roman Haubenstock-Ramati erlebte 1966 unter Bruno Maderna an der Deutschen Oper Berlin ihre Uraufführung. Damals noch umstritten, erlebte das Werk jetzt am Opernhaus Zürich ...
mehr lesen »Zürich: Finales Applaus-Fortissimo für dekorativen Biedersinn
Andreas Homokis „Carmen“ an der Oper Zürich Von Bizets „Carmen“ geht eine magische Kraft aus, die das Interesse der Musikkritik weckt und sie auf Reisen schickt. Die im April 2023 an der Pariser Opéra Comique von Andreas Homoki inszenierte „Carmen“ ist jetzt auch am Opernhaus Zürich zu erleben. Von Roland H. Dippel Die Opéra comique ist ein wichtiges Gen in ...
mehr lesen »Leipzig: Fantasie von der ewigen Jugend
Richard Strauss „Der Rosenkavalier“ erregend wie nie auf der Opernbühne am Augustusplatz zurück Sich hier über die Neuinszenierung der Richard-Strauss-Oper „Der Rosenkavalier“ in Leipzig zu äußern, ist gar nicht so einfach. Es gibt zu viele Details zu loben, zu viele große Linien zu bedenken und zu viele schöne Stimmen zu würdigen, um das in gebotener Kürze hinzubekommen. Außerdem gibt es ...
mehr lesen »Gera: „Die gute alte Zeit ist hin“
Operettennovität „Redoute in Reuß“ reüssiert Wahrlich! Es gibt Momente, da wünschte sich jeder in die Postkutschenzeit zurück beamen zu können. Zum Beispiel wenn man am Ostermontagabend nach einem beschwingten Operettenbesuch im RegionalExpress Saalfeld – Gera – Leipzig stehend heimwärts tuckelt. Und die Verspätung wird länger und länger und länger und länger. Alles auf der Bühne erscheint da lustiger gewesen zu ...
mehr lesen »