Der an der Oper Leipzig erlebte Premierenabend mit einem Doppel aus Bela Bartóks „Herzogs Blaubarts Burg“ (1918) in Kombination mit „Pagliacci“ (bekannter als „Der Bajazzo“) von Ruggero Leoncavallo (1892) war ein mit Applaus bedachtes großes Erlebnis, das sich rumsprechen und einen anhaltenden Erfolg werden wird. Von Moritz Jähnig Es fällt schwer zu entscheiden, ob für den Spielplan nun Bartók mit Leoncavallo ...
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Auf den Spuren Franz Schuberts
Auf solche hat man sich im Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz begeben. Und dies mit einer deutschsprachigen europäischen Erstaufführung. „Blossom Time“ ist die amerikanisierte Fassung des „Dreimäderlhaus“ durch Sigmund Romberg als Operette in einer Vorstufe zum Musical. Damit hat sich das Annaberger Haus mit seinem erfahrenen Intendanten und Regisseur Dr.Ingolf Huhn zum wiederholten Male an eine Neuentdeckung bzw. Ausgrabung gewagt. In dieser Sicht ...
mehr lesen »Wagners „Tannhäuser“ neu in Leipzig – Regie Calixto Bieito
Wogen der Begeisterung in der Oper Leipzig. Das Premierenpublikum überhäufte Gewandhausorchester, Chor sowie nahezu geleichmäßig alle Solisten mit langanhaltendem Beifall und applaudierte gleichzeitig die frechen Buh-Rufer einfach weg. Es gab aber auch keinen wirklichen Grund für Exaltiertheiten. Zwar erlebt endlich nun auch das Leipziger Publikum heiß ersehnt seine erste Calixto-Bieito-Regie. Europaweit ist nach einer solchen aufgeregtes Getümmel angesagt. Aber es ...
mehr lesen »Verdis „Don Carlo“ an der Oper Leipzig
Wenn sich der Vorhang in der Leipziger Oper zur Neuinszenierung von Verdis „Don Carlo“ hebt, ist die mit diesem Werk gestellte Frage nach der Chance für eine Liebe in Zeiten antagonistischer Konflikte schon mit einem klaren, harten Nein beantwortet. Wir sehen ein schwarzes, fensterloses Labyrinth aus Nischen, Kammern, Verliesen, Gängen und Treppen. Es muss ein übler Nachttraum von Ausstatter Markus ...
mehr lesen »„Madame Butterfly“ am Theater Annaberg bejubelt
Das es einmal nicht irgendwelcher Deutungsversuche oder der Erscheinung anderer Transportmittel als Alternative zum Schiff bedarf, beweist derzeit die mit breiter Zustimmung wie Jubel bedachte Inszenierung von Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“ am Eduard-von- Winterstein-Theater Annaberg. Regisseur Rainer Wenke und sein Ausstatter Robert Schrag vertrauen dabei ganz den Librettisten Luigi Illica und Giuseppe Giacosa, der genialen Musik Giacomo Puccinis und nicht ...
mehr lesen »Leipzig: „Die Empfindsamkeit der Giganten“ im Lindenfels Westflügel
Sind Leonardo, Freud, Bach … noch der Rede wert? Wann wurde deren Genius erkannt? Oder wurden deren Leistungen jemals in Frage gestellt? Das Genie eine bloße Spiegelung für Vergangenes, zurechtgeschnitten für unsere Zeit? Erst vor einiger Zeit fragte mich ein kurdischer Künstler, aus Syrien stammend, danach, wieso er ein großer Genius war, dieser Leonardo? Er fragte nach dem großen Künstler, ...
mehr lesen »Das Wabenrätsel – Puccinis Oper „Turandot“ in Leipzig
Es ist ein altvertrautes Publikumsspiel nach einer jeden Premiere in einem jedem Stadttheater: Auf dem Weg zur Garderobe nehmen die Theaterfreunde Kontakt zu bekannten Gesichtern auf. Die Mine des anderen wird gemustert und ihm per Blick oder kurzem Wort mitgeteilt, was „man“ von dieser Inszenierung zu halten habe. Falls mich jemand gekannt oder gemustert haben sollte: Ich habe mir Mühe ...
mehr lesen »Theater Annaberg – wer sonst! – entreißt Carl Zellers Operette „Der Obersteiger“ dem Vergessen
Kaum nachvollziehbar ist, dass die Melodienfülle aus Walzer, Couplets und „Schmachthit“ in Carl Zellers bergmännischer Erfolgsoperette „Der Obersteiger“ jahrzehntelang nicht auf unseren Theaterbühnen erklungen ist. Nun ist sie wieder auf einer solchen erlebbar. Dort, wo Bergmänner und Spitzenklöpplerinnen beheimatet sind: Im Eduard-von-Winterstein-Theater zu Annaberg. Dank des dortigen Engagements, der Liebe für und des Könnens im Metier des Genres Operette dürfte ...
mehr lesen »„Madame Butterfly“ an der Oper Leipzig – stark nachklingender Hörgenuss, ideenlahmes Theater
Puccinis Oper „Madame Butterfly“ ist deshalb ein unsterbliches Meisterwerk, weil ihm keine noch so ungeschickte Inszenierungen oder ungeschulte Lesarten, keine Um- und Neudeutungen etwas anhaben können. Auch die Inszenierung von Aron Stiehl, sekundiert von Frank-Philipp Schlössmann (Bühne) und Sven Bindseil (Kostüme) an der Oper Leipzig vermag nicht zu verhindern, dass ein ergriffenes Publikum die ausverkaufte Repertoirevorstellung verließ, die wir erlebten. ...
mehr lesen »„Gedenkst Du noch manchmal der Zeiten …..“ Zur 100. Aufführung „Die Cardasfürstin“ an der Muko Leipzig
Der Schreiber dieser Zeilen hätte es nie für möglich gehalten, dass diese – optisch und gedanklich – so absolut armselige Inszenierung von Emmerich Kálmáns Operette „Die Cárdásfürstin“ 100 Mal über die Bühne der Musikalischen Komödie Leipzig gehen würde. Warum? Die Inszenierung schwelgt weder in k.u.k Samt und Seide, noch prügelt sie uns in einer Regietheater-Ernüchterungswelt zu krampfhaftem Nachdenken. Das schlimme ...
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