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Gemeinsamen Nachdenken über „Question to you“
Während der Eröffnung Foto: Frieder Krause

Gemeinsamen Nachdenken über „Question to you“

Die Erfurter Künstlerin Anett Hoffmann stellt in der Kulturbundgalerie Altenburg aus.

Gemeinsames nachdenken – zu solchem regt die neueste Exposition in der Kulturbundgalerie Ebertstraße an. Ausstellende ist die in Erfurt lebende Anett Hoffmann. Die junge Hobbykünstlerin wurde in Altenburg geboren und erlebte ihre Kinder- und Jugendzeit im benachbarten Wieratal. Ein Studium für Betriebswirtschaftslehre führte sie dann nach Erfurt, ihrem heutigen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. Dort belegt sie seit Jahren Kurse an der Imago Kunst- und Designschule Erfurt e.V.

Ihr autodidaktisches Beschäftigen mit den verschiedensten Techniken der Malerei hat dabei bereits einen früheren Ursprung.

Grundlagen ihrer künstlerischen Arbeiten dürfte die Neugier an der Welt, am Leben sein. Ihre Inspirationen nimmt sie aus von ihr besuchten Orten, aus Alltagsbeobachtungen. Diesen nähert sie sich in Skizzen als Basis für das künstlerische Endprodukt. Sie sollen nicht nur ein Motiv per Papier festhalten, sondern es in einem Fühlen näher kennenlernen und sich somit zu Eigen machen. Im weiteren Vorgehen wird eine meist kolorierte Skizze auf schwarz-weiße Töne reduziert und das Bildelement in einem farbigen Kontext positioniert. Anett Hoffmann betonte in der Vernissage, dass sie verschiedene Zugänge zum jeweiligen Werk sucht und dabei gerne mit Worten und Fragen arbeitet. Dies soll dem Betrachter in seiner Individualität und mit seinen Erfahrungen eigene Antworten ermöglichen.

Insofern trifft der Ausstellungstitel „Question to you“ bestens den Kern der Exposition. Jeder Besucher bekommt seine Fragen, kann mit der Künstlerin – auch wenn sie nicht anwesend ist – ins Zwiegespräch kommen und mit anderen Besuchern ohnehin Antworten suchen.

Beim Betrachten der vielfältigen Werke Hoffmanns ist man auf schnelle Weise im von ihr beabsichtigten Denkspiel. Vieles an Architekturdenkmälern – natürlich auch aus Erfurt – ist von ihr reflektiert worden. So hinterfragt sie mittels eines Bildnisses der Berliner Siegessäule die Leiden hinter dem Sieg.

Der Altenburger wird sich an einer Darstellung des Landestheaters erfreuen. Die Künstlerin weist mit ihr auf die dortige noch vorhandene Spartenvielfalt hin und sieht darüber hinaus in die Seele der Künstler. Wie geht man mit den Zweifeln um, die die wirtschaftlichen Zwänge bedingen und wie steuert man im Vertrauen das Wagnis von Neuem – so ihre Anregungen. Lebenssituationen wie die Geburt neuen Lebens, Heimatsuche, angestrebte Flexibilität und natürlich die Liebe geben weiter viele Denkanstöße. Insgesamt setzt Anett Hoffmann mit ihren intelligenten Arbeiten ein klares Zeichen gegen Krieg und ermutigt in ihrer Sehnsucht nach Frieden zum Leben.

Die Galerie Ebertstraße hat 121 Ausstellungen erlebt. Sie wechselt demnächst in die neue Heimat des Kulturbundes, in das Bürgerhaus Brühl 2. Es wäre interessant, wie Anett Hoffmann die Geschichte, die Sanierung und die Zukunft dieses Kleinods aus dem Jahre 1494 künstlerisch begleiten und hinterfragen würde.

Frieder Krause

Die Ausstellung ist zu sehen bis 31.07.2014.

Öffnungszeiten:
Montag und Freitag 9:00 – 12:00 Uhr
Dienstag bis Donnerstag 9:00 – 18:00 Uhr

Kulturbund Altenburger Land e.V.

Friedrich-Ebert-Str. 9
04600 Altenburg
Tel./ Fax.: 03447/ 83 60 12
E-Mail: kulturbund-altenburgerlandev@t-online.de

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