Malerei, Grafik und textile Bilder von Maria Köhler in der art Kapella Schkeuditz
Am vergangenen Sonntag (14.8.2014 )trafen sich Kunst und Musik in der art Kapella im vollkommenen Einklang. „Maria Köhler – Altes und Neues aus vielen Gebieten“ lautet der Titel der neuen Ausstellung in der art Kapella. Die beiden Musikstudentinnen der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig Suin Jeong und Gwyyon Sin spielten Klavier-Stücke von Frédéric Chopin, Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz von Suppé.
Der Kunsthistoriker Rainer Behrends beginnt in seinen einführenden Worten mit der Feststellung: „Der Ausstellungstitel benennt es: Maria Köhler ist eine Künstlerin, tätig und erfahren in vielen Bereichen bildnerischen Gestaltens: in Malerei und Zeichnung, ebenso in druckgraphischen Techniken und im Umgang mit textilem Material, mit Stoffen und Fäden.“
Als Tochter einer Lederfabrikantenfamilie in Leipzig geboren, wuchs sie in den zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Grimma auf und erlernte nach dem Zweiten Weltkrieg das Gerberhandwerk. Von Anfang an arbeitete sie im elterlichen Unternehmen und auch nach der Verstaatlichung arbeitete sie weiter in der nun volkseigenen Handschuhfabrik Grimma. Ein Rationalisierungsprozess, den es auch in der DDR gab, sorgte 1975 für die Schließung des Standorts Grimma. In diesem beruflichen Ende steckte der Neuanfang für Maria Köhler. Sie entschied sich ganz bewusst für die ernsthafte künstlerische Arbeit. „Niemand wusste zu sagen, welche Ergebnisse zu erreichen waren …“ Sie ging autodidaktisch mit Konsequenz und Zielstrebigkeit ihren Weg. Rainer Behrends sagt: „Für ihre künstlerische Entwicklung wurde die Begegnung mit dem in Schaddel nahe Großbothen lebenden Maler Horst Skorupa entscheidend. …“ in dessen Künstlerkollegium sie 1978 aufgenommen wurde. „Nachdem Maria Köhler die „Schaddelmühle“ und die Mitglieder des Kollegiums kennengelernt hatte, wusste sie, dass hier nicht nur ein Gleichklang künstlerischen Bestrebens vorhanden war, vielmehr ein Gleichklang hinsichtlich der Lebensführung, künstlerisches Schaffen als eine Arbeit zu begreifen, eingebunden in ein Leben mit der Natur, mit Tieren und Blumen als Basis für den schöpferischen Prozess …“ führte Rainer Behrens weiter aus. Maria Köhler lebte von frühester Kindheit an der Mulde und die gestalterische und die zerstörerische Kraft des Wassers wurde ein wesentlicher Grundstoff ihrer Arbeit. In vielen ihrer Arbeiten sind der Gegensatz von Schönheit und Zerstörung sowie die Faszination für Felsen und Wasser spürbar und sichtbar. Sie selbst sagt dazu: „Ich gehe von Farbe und Malerei aus und strebe Harmonie in den Gegensätzen an“. Besonders durch ihre einzigartigen Textilbilder ist sie in der Kunstlandschaft aufgefallen. In diesen textilen Bildern, die nur einen Teil ihres künstlerischen Wirkens ausmachen, hat sie eine gestalterische Kraft entwickelt, deren Faszination man sich kaum entziehen kann. Hier spielt sicher das Material, die Stofflichkeit und ihre Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit dem Material eine große Rolle. In diesem Zusammenhang wies Rainer Behrends auch auf eines der Hauptwerke von Maria Köhler hin. Die 6,90 mal 2,50 Meter große Applikation mit dem Titel „12 Bilder zur Apokalypse“ wird noch bis August im Stadtmuseum Döbeln gezeigt. Diese Arbeit war bereits vor 11 Jahren in der art Kapella Schkeuditz zu sehen. In der Ausstellung kann man ihre intensive Beschäftigung mit der Malerei erleben, in der sie gleichermaßen Eindrücke aus der Natur und der Welt, die sie umgibt, zu autarken Bildern entwickelte. Immer wieder arbeitete sie und probierte sie mit bescheidenen Mitteln druckgraphische Techniken aus. Auch von diesen gelungenen Ergebnissen kann man sich in der Ausstellung überzeugen.
Petra Kießling
Foto: (c) Peter B. Vogel
Die Ausstellung ist noch bis 20. Juli 2014 zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
Di., Mi., Do. 13 bis 17 Uhr
Sa. und So. 13 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung
Galerie art Kapella
Teichstraße 7, 04435 Schkeuditz