Der Lehmstedt Verlag präsentierte am zur Leipziger Buchmesse 2015 das neue Buch „Die gerettete Stadt“ mit seinem Autor Dr. Arnold Bartetzky. Es geht um die Architektur und Stadtentwicklung in Leipzig seit 1989, über ihre Erfolge, Risiken und Verluste. Auf 350 Seiten mit fast 100 Abbildungen wird ein Rückblick auf die Stadt Leipzig gelegt, die dieses Jahr 1000 Jahre feiert.
Von Dave Tarassow
Wie es in der DDR üblich war, gab es kein Geld für Sanierungen oder Abrisse für Altbauten. Außer es musste politisch weggeräumt werden. Die Bausubstanz sah gar nicht gut aus und viele können sich heute gar nicht vorstellen, wie schlimm sie war und überhaupt, wie schlimm die Stadt aussah. So stand der dramatische Verfall stellvertretend für den Niedergang der Städte in Ostdeutschland. Im Herbst 1990 wurde die Frage „Ist Leipzig noch zu retten?“ ins Leben gerufen. Auch einen Film gibt es darüber, der sehr beliebt und interessant ist, weil er eben die Stadt Leipzig zur Wende zeigt. Mit der Zeit tat sich was, viele Altbauten wurden gerettet und saniert, doch nur einige Jahre später gab es zahlreiche Abrisse und Leipzig wurde zur Abrisshauptstadt Deutschlands ernannt. Später gab es wieder einen Wandel und zahlreiche Sanierungen starteten, die bis heute anhalten.
Die historische Bausubstanz in Leipzig ist in ganz Deutschland sehr beliebt und zieht zahlreiche neue Einwohner, Touristen und vor allem Projektentwickler und Investoren an. Wir sind auf den zweiten Platz der denkmalgeschützten Gebäude in Deutschland, wurden seit der Wende doch über 800 Denkmäler abgerissen. Der Lehmstedt Verlag schreibt auf seiner Website, dass in keiner anderen Stadt Ostdeutschlands sich Höhen und Tiefen wie Erfolge und Risiken nachwendezeitlicher Stadtentwicklung so anschaulich verfolgen lassen, wie in Leipzig.
Die zweite Buchpremiere am 14. April 2015 im Oberlichtsaal der Leipziger Stadtbibliothek verdeutlichte noch mal diese Momente. Verlag und Autor nutzten erneut die Gelegenheit, das großartige Buch vorzustellen, bei dem Ausschnitte aus dem Film „Ist Leipzig noch zu retten“ gezeigt wurden und Dr. Arnold Bartetzky Beispiele aus seinem Buch abbildete. Es war an diesem Abend eine Zeitreise in die letzten 25 Jahre. Der große Applaus der Besucher zeigte, dass ihnen die Buchpräsentation gefiel.
Dr. Arnold Bartetzky hat ein Studium der Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Geschichte absolviert und ist unter anderem als Fachkoordinator für Kunstgeschichte am GWZO Leipzig tätig. Daneben ist er Architekturkritiker und publiziert Themen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart zur Architektur und zur Stadtentwicklung seit 1945. Im Jahr 2012 erhielt Bartetzky den Journalistenpreis des „Deutschen Preises für Denkmalschutz“.