Roter Mohn schmückt neue Titel
Welch eine schöne Überraschung, die mir auf der Leipziger Buchmesse am Doppelstand eudora/Tauchaer Verlag von Dr. Ralf C. Müller widerfuhr. Dieser Rausch von Blumenstrauß, dieser riesengroße rote Gartenmohn. Der wollte sogleich in ein Stillleben gebracht werden, in ein Stillleben mit Büchern, und zwar mit druckfrischen Titeln aus dem Tauchaer Verlag; mit Nietzsche, Ringelnatz und Novalis zum Beispiel.
In dem Novalis-Büchlein mache ich eine weitere Entdeckung: Am Tagebau Profen-Süd gibt es einen Gedenkstein für den Mann, der in Jena, Leipzig, Wittenberg und Freiberg studierte. Ja, wer hätte das gedacht, dass der junge Dichter, der von 1772 bis 1801 lebte, mit dem Braunkohlentagebau in Verbindung gebracht werden kann. Es lohnt sich also, die Geschichten um Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis, in Gänze zu lesen. Ein Kapitel heißt „Kohlenstaub und Blütenstaub“, womit wir wieder bei dem Blumenstrauß wären. Und ja, die Blüten welken, die Bücher bleiben, und das Stillleben bleibt ebenfalls. Marianne H.-Stars
Unser Bild: Blumen und Bücher beim Tauchaer Verlag, © Marianne H.-Stars